DEFAS BAYERN

Blick hinter die Kulissen: Das bayernweite Hintergrundsystem für Fahrgastinformation DEFAS ­Bayern

Die bayerische Mobilitätsplattform „MoBY“ greift auf das Durchgängige Elektronische Fahrgastinformations- und Anschlusssicherungs-System des Freistaats Bayern zu: DEFAS Bayern.

Blick über die Schulter eines Mannes am Schreibtisch. Er hat mehrere Monitore vor sich und einen Laptop.

Rund 10 Milliarden Personenkilometer werden jährlich im Öffentlichen Personennahverkehr im Freistaat Bayern erbracht. Auf der Straße fahren über 800 meist kleine und mittlere Busunternehmen mit etwa 13.000 Fahrzeugen rund 45.000 Haltestellen an. Im Schienenpersonennahverkehr bedienen bayernweit über 1.000 Züge der neun von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) beauftragten Eisenbahnverkehrsunternehmen mehr als 1.000 Stationen.

Der Freistaat Bayern hat bereits frühzeitig erkannt, dass das umfangreiche Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nur dann bei den Fahrgästen ankommt, wenn die vielen Akteure eine gemeinsame Plattform für die Kundeninformation nutzen: Die Entwicklung von DEFAS Bayern startete 2007, drei Jahre später begann der Probebetrieb des Hintergrundsystems.

Heute liefern mehr als 100 Verkehrsunternehmen, Verkehrsverbünde und weitere Stellen wie beispielsweise kommunale Aufgabenträger ihre Fahrplandaten an DEFAS Bayern, über zwei Drittel der Datenlieferanten übermitteln zusätzlich zu ihren Sollfahrplänen auch Echtzeitdaten an das Hintergrundsystem der BEG. In keiner anderen Fahrplanauskunft finden die Fahrgäste daher mehr Echtzeitdaten des bayerischen ÖPNV als in Webseiten und Apps, die an DEFAS Bayern angebunden sind.

Dazu gehört die bayerische Mobilitätsplattform MoBY, die als kostenlose App für iOS und Android sowie im Web verfügbar ist. Neben MoBY greifen beispielsweise der Verkehrs- und Tarifverbund Großraum Nürnberg (VGN), der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV), die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), die Stadtwerke Augsburg (swa), der Regensburger Verkehrsverbund (RVV) und die Bayerische Regiobahn (BRB) auf DEFAS Bayern zu. Darüber hinaus ruft etwa auch die Deutsche Bahn Fahrgastinformationen aus DEFAS ab. Zusätzlich versorgt DEFAS Bayern Abfahrtsanzeiger an Haltestellen und in Fahrzeugen mit aktuellen Daten, zum Beispiel in Aichach, Rosenheim, Amberg und Würzburg, in den Landkreisen Forchheim und Haßberge, in zahlreichen bayerischen Zügen und unter anderem auch an Fahrscheinautomaten von Go-Ahead Bayern und der Länderbahn.

TÄGLICH BIS ZU
10 MILLIONEN
VERBINDUNGEN

Die Datendrehscheibe DEFAS Bayern hat sich zum Herzstück der Fahrgastinformation des gesamten öffentlichen Verkehrs in Bayern entwickelt. Das Hintergrundsystem berechnet täglich bis zu 10 Millionen Verbindungen und rund 500 Millionen Fahrgäste greifen pro Jahr auf DEFAS Bayern zu.

Den Funktionsumfang von DEFAS Bayern und der bayerischen Mobilitätsplattform MoBY entwickelt die BEG im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr stetig weiter mit dem Ziel, die Attraktivität des bayerischen ÖPNV nochmals zu erhöhen.

FOLGENDE ERWEITERUNGEN BEFINDEN SICH AKTUELL IN VORBEREITUNG:

  • Einführung einer bayernweit durchgängigen Tarifauskunft
  • Schrittweise Integration von Echtzeitinformation auch für Verbindungen außerhalb Bayerns für alle Verkehrsmittel, die in ihrer jeweiligen Region Echtzeitdaten bereitstellen
  • Ausbau des Verkaufs von Fahrscheinen für Busse und Bahnen in Bayern und stufenweiser Ausbau dieser Funktion mit dem Ziel „Ein Klick, ein Ticket“ für den ÖPNV im gesamten Freistaat
  • Integration der bayerischen Bike-, Scooter- und Car-Sharing-Angebote, ebenfalls mit der Möglichkeit zu Buchung und Kauf
  • Aufnahme lokaler bedarfsorientierter Bedienformen wie zum Beispiel von Bürgerbussen und auch hier der Option, direkt in der App buchen und bezahlen zu können, soweit von den Anbietern der Bedarfsverkehre unterstützt
  • Informationen über die Auslastung der Verkehrsmittel, mit der Möglichkeit, weniger stark nachgefragte Verbindungen abzufragen
  • Ausweitung der Funktion Anschlussvormeldung per App auf Schienenersatzverkehre und Regionalbusse
  • Informationen über die Barrierefreiheit von Reiseketten mit erweiterten Routingoptionen, beispielsweise für Fahrgäste mit Rollstuhl, sowie echtzeitbasierte Auskünfte zur Verfügbarkeit von Aufzügen und Rolltreppen und zu den eingesetzten Fahrzeugen
  • Ergänzung einer Fahrtüberwachung, um keine aktuellen Informationen zur geplanten Reise mehr zu verpassen. Mittelfristig Erweiterung der Funktion um eine Reisebegleitung, die den Nutzer unter anderem beim Umsteigen durch größere Haltestellen lotst und ihm den Weg in den richtigen Zugteil weist.

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