Ausflugstipps - Ostbayern
Der weltweit längste Baumwipfelpfad
Inmitten der Schönheit des Nationalparks Bayerischer Wald können Besucher in Neuschönau ein einzigartiges Naturerlebnis für sich entdecken: den längsten Baumwipfelpfad der Welt. In einer Höhe von
acht bis 25 Meter schlängelt sich der Pfad durch den dichten Mischwald aus Tannen, Buchen und Fichten. Die vorwiegend aus Holz bestehende Konstruktion schmiegt sich dabei harmonisch in die unberührte Waldlandschaft. Erreichbar ist der mit 27 Stützen und einem transparenten Geländernetz ausgestattete Steg über einen Einstiegsturm. Neben dem Treppenaufstieg ist auch eine Fahrt mit dem Aufzug nach oben möglich. So können auch Senioren, Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen das besondere Erlebnis in den Baumwipfeln genießen.
Über eine Länge von 1.300 Meter führt der Pfad die Besucher über Lichtungen und Totholzflächen bis ganz hinauf in die Wipfel des Waldes. Dabei können Interessierte an sechs didaktischen Stationen alles über die Waldbewohner und den Lebensrhythmus des Ökosystems Wald erfahren: Ganz gleich, ob die biologische Vielfalt des Bergwaldes, urwäldliche Zerfallsprozesse oder Themen der Baumkronenforschung – Sehen, Fühlen und Entdecken ist das Motto beim Erkunden des Pfades. Abenteuerlustige sollten auch die drei Erlebnisstationen ausprobieren. Denn völlig risikofrei können auf Seil- und Wackelbrücken, Trapezen und Balancebalken Geschicklichkeit und Mut bewiesen werden.
Imposanter Höhepunkt des Baumwipfelpfades ist das Baum-Haus – ein Aussichtsturm mit Plattform – der mit einer Höhe von 44 Meter grandiose Ausblicke über den Bayerischen und Böhmischen Wald, bei klarem Wetter sogar über den nördlichen Alpenkamm, verspricht. Neben der Aussicht beeindruckt der Baumturm aber vor allem durch seine einmalige, luftige, architektonische Form und die Art und Weise, wie er über drei uralte und mächtige Baumriesen gebaut wurde. Gemächlich windet sich die Rampe des Turms um die Tannen und Buchen bis hinauf zur Plattform und bietet vom Stammbereich bis zu den Kronen eine einzigartige Perspektive auf Moose, Kleintiere und Vögel.
Vom Baumturm aus endet der Pfad ebenerdig vor dem Hans-Eisenmann-Haus. Als ältestes Besucher-informationszentrum des Nationalparks zeigt es sich seit 2010 mit modernen Informationsmedien in einem neuen Gewand. Hier warten mit der Dauerausstellung „Weg in die Natur – eine Geschichte von Wald und Mensch“ viele weitere Informationen rund um den Nationalpark Bayerischer Wald auf die Besucher.
Noch ein Tipp: Neben dem selbstständigen Erkunden des Baumwipfelpfades lohnt sich eine Führung unter fachkundiger Leitung eines Waldführers. Täglich werden Führungen unter dem Motto „Vom Waldboden zu den Wipfeln“ angeboten.